Landgrabbing Vortrag am 15.05./workshop am 16.05.

Landgrabbing - Neue Landnahme

Vortrag mit Diskussion: Freitag, 15.6.2012, 19.00h, Lutherhof, M.-Lutherstraße 8 
Vertiefender Workshop: Samstag, 16.6.2012, 9.30h - 13.00h, verquer Büro
Anmeldung für den Workshop unter 03834/ 7737881 oder
info@bildung-verquer.de

Referent: Philippe Kersting von der Uni Mainz

Beschreibung:
Der großmaßstäbige Erwerb landwirtschaftlicher Flächen hat mit der
Überlagerung der Finanz- Nahrungs- Energie- und Umweltkrisen in den
Jahren 2007 und 2008 drastisch zugenommen. Die jüngsten Berichte gehen
davon aus, dass seit dem Jahr 2000 über 80 Millionen Hektar Land in
den sog. Entwicklungsländern gekauft oder gepachtet wurden.   Dennoch
gibt es kaum gesicherte Erkenntnisse über Akteure, Umfang und
Konsequenzen der gesteigerten Nachfrage nach Land. Während Befürworter
die Notwendigkeit und Potentiale dieser Investitionen hervorheben,
werden sie von Kritikern als neokolonial gekennzeichnet. Es wird
verurteilt, dass Staaten, die auf internationale Lebensmittelhilfen
angewiesen sind, ihre fruchtbarsten Flächen an internationale
Investoren veräußern.  Der Referent möchte diese und weitere
Konfliktlinien am Beispiel unterschiedlicher Regionen Afrikas
vorstellen und diskutieren.

Im Workshop soll Zeit sein, Fragen des Vortrages zu vertiefen und
grundlegend zu diskutieren. Dabei wollen wir uns auch auf die
Metaebene begeben: Wie wird die Debatte um das Thema geführt? Wie ist
auch in dieser bereits ein kolonialer Blickwinkel enthalten? Außerdem
sollen gemeinsam konkrete Ideen zur Umsetzung des Themas in der
Bildungsarbeit diskutiert werden.

Philippe Kersting lehrt und forscht an der Uni Mainz zum Thema
"Landgrabbing" mit dem Regionalen Schwerpunkt Westafrika. Erst im
Frühjahr 2012 war er in Ghana und Benin und im Jahr 2011 in Mali und
Senegal und kann damit aktuelle Entwicklungen anhand konkreter
Beispiele aufzeigen.
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