Podiumsdiskussion: Mehr Politik bitte!

Darf Schule das?
Politisch sein.
Muss sie das sogar?

Am Mittwochabend diskutierten Dr. Anne Heller (Uni Greifswald), Tino Höfert (Stadtjugendring Greifswald) und Antonia Huhn (Schülersprecherin Gesamtschule Stralsund) in der Stadtbibliothek über die Notwendigkeit, dass Schulen Verantwortung für unsere Zivilgesellschaft übernehmen. Und die Grenzen davon.

Was toll war: Sowohl Podium, als auch Publikum konnte sich schnell einigen. Auf eine Vision von „Schule als demokratischem Lebensraum“. In dem nicht nur Gremien verteilt, sondern Schüler*innen den Schulalltag mit gestalten können und Verantwortung (und sei es nur für die Grünpflanzen oder das Ziel der Klassenreise) übernehmen müssen. In dem Schule gesellschaftliche Strömungen, Akteure und Realitäten abbildet und einlässt.

Diskutiert wurde:
über die Notwendigkeit, politische Diskussionen zu führen. „Wenn am Morgen nach der Bundestagswahl nach fünf Minuten zum Stoff übergegangen wird, ist das eine verschenkte Chance“, sagte Tino Höfert.
über die Frage, ob die starke freie Schullandschaft in Greifswald die Schülerschaft nicht nur in Bezug auf Bildungschancen sondern auch im Hinblick auf Partizipationsmöglichkeiten spaltet.
über den Bedarf von Jugendlichen sich zu beteiligen. „Unter meinen Mitschüler*innen ist Desinteresse weit verbreitet. Dass ist schade. Aber ich kann ja noch nicht mal für ein Projekt, das mir wichtig ist, einen Vortrag oder ein Seminar eine Befreiung vom Unterricht bekommen.“ sagte Antonia Huhn.
darüber, dass es, wie so oft anEinzelnen liegt. In diesem Fall an einzelnen motivierten Lehrer*innen, die es, sagt Anne Heller, zum Glück überall gibt.
Mit potentiellen engagierten Lehrer*innen, also Lehramtsstudent*innen, will verquer diese Fragen in einem ähnlichen Format weiter diskutieren.

verquer. bietet seit 2011 Projekte zum Globalen Lernen an Schulen an. Und stösst in der Zusammenarbeit mit Schulen immer wieder auf die Fragen, wie politisch der Raum Schule ist und sein darf. Die Ausstellung Mit.Denken – Mit.Mischen präsentiert derzeit in der Stadtbibliothek Beiträge von Schüler*innen, die im Rahmen der Projekte entstanden sind.

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