Wir von Veto
VETO – kurz für ‚Verquer. für Toleranz und Sichtbarmachen von Diskriminierung‘ haben uns zum Ziel gesetzt mit eurer Unterstützung auf Diskriminierung im Alltag aufmerksam zu machen. Wir werden die lokalen Fälle dokumentieren und somit den betroffenen Menschen eine Stimme geben. Dazu werden wir neben weiteren öffentlichen Aktionen, wie zum Beispiel Veranstaltungen zum Thema Antidiskriminierung, einmal im Monat ein Plakat mit einem Zitat zu einem konkreten Fall von Diskriminierung veröffentlichen. Das Plakat wird an prominenten Orten in und um Greifswald aufgestellt und zudem auf unserem Blog veröffentlicht. Langfristig planen wir einen festen Ausstellungsort in der Öffentlichkeit, durch den auf Dauer eine gesellschaftliche Thematisierung von Diskriminierung ermöglicht werden und auf aktuelle Fälle aufmerksam gemacht werden kann.
Wie kann Ich mitmachen?
Wenn ihr eine Diskriminierungserfahrung gemacht habt oder Zeug*innen von Diskriminierung geworden seid, meldet euch unter: veto@bildung-verquer.de Anonymität wird selbstverständlich gewahrt. Ebenfalls freuen wir uns über für eure Ideen, Anregungen und Mitarbeit.
Was ist Diskriminierung?
In den Grundrechten der EU ist festgeschrieben, dass kein Mensch „wegen des Geschlechtes, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Weltanschauung, der Zugehörigkeit zu nationalen Minderheiten, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung“ diskriminiert werden darf. Und doch erleben jeden Tag viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen Diskriminierung und Beschimpfungen. Doch was bedeutet Diskriminierung überhaupt? An sich stammt das Wort aus dem Lateinischen und bedeutet trennen, absondern, unterscheiden. Daraus leitet sich auch die heutige Bedeutung ab: Diskriminierung ist jede Form von Benachteiligung, Herabsetzung, Ausschluss oder Ungleichbehandlungen von Individuen oder Gruppen von Menschen. Dies kann aufgrund tatsächlicher oder zugeschriebenen, gruppenspezifischen Merkmalen, wie zum Beispiel Vorurteilen, geschehen. Diskriminierung beinhaltet vielfältige Erscheinungsformen, sie kann unbewusst und bewusst auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens stattfinden. Das äußert sich unter anderem, wenn Menschen die Teilnahme am öffentlichen Leben erschwert wird, und sie durch Äußerungen und Handlungen anders behandelt werden, als andere Menschen. Alltägliche Diskriminierung umfasst zum Beispiel Vorurteile und ausgrenzende Verhaltensweisen. Auf gesellschaftlicher Ebene findet Diskriminierung statt, wenn durch Traditionen, Gewohnheiten oder Gesetze Menschen benachteiligt werden. Doch auch institutionelle Diskriminierung muss sichtbar gemacht werden: Durch Regeln und Normen, durch Einstellungen und Verhaltensmuster kommen auch in zunächst neutral erscheinenden Institutionen Unterdrückungsmechanismen zum Vorschein.
Was sind die Folgen von Diskriminierung?
Diskriminierung richtet Schaden an! Die verletzenden Bemerkungen, physische und psychische Gewalt können bei den betroffenen Menschen Verunsicherung, Entwertung, Scham, Trauer, aber auch Wut hervorrufen. Körperliche Bedrohungen lösen Schockzustände und Angst aus, die sich bis zur Angst um das eigene Leben steigern können. Emotionale und körperliche Auswirkungen können über einen langen Zeitraum fortbestehen. Aus diesen Gründen ist es wichtig von Diskriminierung- und Gewalt betroffene Menschen nicht alleine zu lassen und ihnen beizustehen.
Was können wir gegen Diskriminierung tun?
Um diskriminierendes Verhalten verhindern zu können, müssen die Einzigartigkeit von Menschen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse anerkannt werden und gesellschaftliche Strukturen hinterfragt werden. Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse – und das ist auch gut so! Auch Kultur ist flexibel und verändert oder entwickelt sich permanent, aber durch eine kritische und erfahrungsorientierte Auseinandersetzung, mit dem, was wir als kulturelle Norm(alität) verstehen, können diskriminierende und rassistische Mechanismen und Wirkungen von Vorurteilen auf den verschiedenen Ebenen sichtbar gemacht werden. Im Bildungsbereich stehen Diversitätsansätze, die auf Menschenrechte, Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit basieren, im Vordergrund. Antidiskriminierendes Engagement ist eine Vorraussetzung für eine bunte, vielfältige und solidarische Gemeinschaft.
Empowerment
Empowerment ist ein partizipativer Ansatz, der Menschen aktiv zum Handeln bewegen & sie in ihren Fähigkeiten stärken soll. Er richtet sich an Gruppen, die aufgrund der gesellschaftlichen Strukturen Diskriminierung auf unterschiedlichen Ebenen erleben, widmet sich Diskriminierungserfahrungen und setzt sich mit Formen der Mündigkeit zu den eigenen Lebensverhältnissen auseinander. Dabei stehen die Betroffene*n und die Stärkung ihrer Autonomie, Selbstbestimmt und ein ganzheitlicher und biographischer Blick der Adressat*innen selbst im Mittelpunkt.
Hilfe?!
Wo kann ich mir Hilfe holen, wenn ich diskriminierendes Verhalten erlebe? (Beratungsstellen)
- Landesweite Opferberatung, Beistand und Informationen für Betroffene rechter Gewalt http://www.lobbi-mv.de/
- Betriebliches Beratungsteam – Gegen Diskriminierung in der Arbeitswelt http://bbtmv.de/
- Verein Lola für Demokratie MV e.V. http://www.lola-fuer-lulu.de/
- Beratungsnetzwerk Demokratie und Toleranz Mecklenburg-Vorpommern http://www.beratungsnetzwerk-mv.de/