VISo – der verquer. Info-Sonntag

Am 27.08.1910 schlug die sozialistisch-kommunistische Politikerin Clara Zetkin auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen vor, auch in Deutschland einen “Internationalen Frauentag” festzulegen. Schon im Jahr darauf wurde in Deutschland der erste “Internationale Frauentag” am 19. März begangen.

Mittlerweile wird der feministische Kampftag (auch: Internationaler Frauentag, Weltfrauentag, Internationaler Frauenkampftag, Frauentag) jedes Jahr am 08. März weltweit begangen und ist in 26 Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Und in Deutschland? Naja, 2019 hat das Berliner Abgeordnetenhaus den 8. März zum gesetzlichen Feiertag gemacht, aber eben auch nur in Berlin. Im Rest von Deutschland hat das leider noch immer nicht geklappt.

Wenn ihr mehr zum geschichtlichen Hintergrund wissen wollt, findet ihr hier meine Quellen:
https://www.dgb.de/schwerpunkt/internationaler-frauentag-weltfrauentag#feiertag
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Frauentag#Der_Frauentag_als_gesetzlicher_Feiertag

Und natürlich begehen wir den feministischen Kampftag auch in Greifswald!

Qube Greifswald schreibt:

Die aktuelle Bewältigung der Corona-Krise hat Altbekanntes zu Tage gefördert: FLINTA (Frauen, Lesben, Inter*-, Nicht-Binäre, Trans*- und Ageschlechtliche Personen) sind privat wie beruflich besonders stark von den Auswirkungen gesellschaftlicher Krisen betroffen!
Wir waren konfrontiert mit dem Anstieg von häuslicher Gewalt, der Zugangserschwerung von Schwangerschaftsabbrüchen und dem Ringen um die Aufteilung der Care-Arbeit.
Auch das Zusammenbrechen von Kitas und Schulen führte zu Doppelbelastungen. Berufsgruppen in denen (immer noch) überwiegend FLINTA arbeiten, wie etwa Pflege, Einzelhandel oder Kindererziehung, wurden zwar öffentlich beklatscht, aber nicht weiter unterstützt.
Besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind auch queere Menschen: sei es die Definition von Kernfamilien, das Wegfallen elementarer Support-Strukturen und das Verschieben von wichtiger medizinischer Versorgung, wie geschlechtsangleichenden Operationen oder kosmetische Behandlungen.
FLINTA-Personen erkranken überdurchschnittlich häufig an Depressionen und Angststörungen. Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen waren und sind Kontaktbeschränkungen und Ausgangsperren besonders belastend.
Wir sind hier und wir wollen uns gegenseitig stärken und unterstützen!
Durch diese Krise sollte kein Mensch alleine gehen müssen.
Auch für das Wahljahr 2021 gilt, dass FLINTA nicht auf eine Regierung hoffen können, wenn wir ein besseres Leben für alle wollen. In uns selbst und in unserer feministischen Solidarität liegt die Hoffnung.
Wir rufen deshalb zu einer Raddemo durch Greifswald auf.
Wir fahren gemütlich, sodass möglichst viele Menschen teilnehmen können.
Weckt euer Fahrrad, Rollschuhe oder anderes Verkehrsmittel eurer Wahl aus dem Winterschlaf auf, sagt euren Freund*innen Bescheid und lasst uns einen stärkenden und lauten feministischen Kampftag haben!
✨Wann: 8. März 16:00 Uhr
✨Wo: Alte Mensa
Denkt an medizinische Masken und Abstand. Bringt gerne Schilder mit und dekoriert Eure Räder!

Mit dabei: AKJ, Neonlila, Qube_Greifswald, Medizin und Menschenrechte uvm.

VeRa-Sendungen:
https://bildung-verquer.de/radio/vera-063-feminismus/
https://bildung-verquer.de/radio/vera-064-feminismus/

 

Und dann liegt diese Woche noch ein zweiter sehr wichtiger Tag an: am 10. März ist Equal Pay Day!

Dazu hat uns auch ein sehr spannender Veranstaltungsvorschlag über die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Greifswald erreicht:

Bis zum 10. März haben Frauen in Deutschland vom ersten Januar an umsonst gearbeitet. Hört sich an wie Fake News, oder? Ist es aber leider nicht.

Tatsächlich errechnet das Statistische Bundesamt jedes Jahr den sogenannten Equal Pay Day, man könnte ihn mit Tag für gleiche Bezahlung übersetzen. Und so kommt es, dass die errechnete Lohnlücke von Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen 19% beträgt, oder symbolisch halt bis zum 10. März diesen Jahres umsonst gearbeitet wurde.

Das muss sich ändern!

Das Aktionsbündnis für Mecklenburg-Vorpommern hat deshalb Frauen aufgesucht und mit ihnen gemeinsam einen Kinospot gedreht. Was sagen Frauen aus MV zu der immer noch geltenden ungleichen Bezahlung? Schalt`Dich am 10. März von 17-18 Uhr im YOUTUBE Livestream (https://youtu.be/VKbJsTHA7hY )dazu, wenn „Starke Frauen – Starkes MV“ seine Premiere feiert. Wir freuen uns sehr, dass Andrea Sparmann von Ostseewelle HIT-Radio MV die Moderation übernimmt.

Schaut doch auch einfach mal auf der Website der kommunalen Gleigstellungsbeauftragten MV vorbei, vielleicht findet ihr noch die eine oder andere Aktion, die euch ebenfalls anspricht.

 

VeRa-Sendungen (nicht zu diesem Thema, aber über eine andere krasse Gender-Lücke!)